Igel sind sehr widerstandsfähige Tiere und kommen als Wildtiere gut in der Natur allein zurecht, dennoch findet man sie vor allem im Herbst und Winter überall an, egal ob an Waldrändern, in Gärten oder Parkanlagen als auch auf Straßen. Jedoch trifft man die kleinen Stacheltiere nicht immer in vollster Gesundheit und sie brauchen manchmal etwas Hilfe. Damit Sie ihnen mit Ihrer gutgemeinten Fürsorge nicht schaden, finden sie auf dieser Seite allgemeine Tipps und Erste Hilfe Schritte um einem Igel in Not zu helfen.
Die kleinen Stacheltiere mögen außer gekochten oder gebratenen Eiern auch Katzen- und Hundefutter sowie gebratenes Rinderhack und gekochtes Geflügelfleisch. Damit sie all das besser verdauen können, solltest du immer ein wenig Weizenkleie, Haferflocken oder Igeltrockenfutter unter ihr Fressen mischen. Welche Mengen euer Schützling täglich verputzt, hängt von seiner Größe und seinem Gesundheitszustand ab. Ein mittelgroßer Igel frisst etwa soviel, wie in einen durchschnittlichen Joghurtbecher passt. Essenszeit ist immer abends. Selbst wenn euer Patient Schnecken und Würmer sehr lecker finden, solltet ihr nicht den Garten danach umgraben. Denn diese Kriechtiere übertragen oft Innenparasiten, die dem geschwächten Igel zusätzlich schaden.+
Wenn dem Igel einfach nur ein wenig Winterspeck fehlt und es noch nicht zu kalt ist, kannst du ihn in Freiheit belassen und ihm regelmäßig Futter hinstellen. Ansonsten sollte der Raum für deinen Gast über ein Fenster verfügen, und nicht kühler sein als 18 ° Grad. Igel brauchen ungefähr zwei Quadratmeter Auslauf. Sie sind sehr gute Kletterer, deshalb sollte der Rand ihres Geheges mindestens 45 Zentimeter hoch sein. Auf den Boden kommt Zeitungspapier, das täglich gewechselt wird. Ein Schlafhäuschen lässt sich ganz einfach aus einem Schuhkarton basteln: Du musst ihn nur mit der Öffnung nach unten auf den Boden stellen und ein 10 x 10 Zentimeter großes Eingangsloch hineinschneiden.
Ist der Igel gesund und wiegt mindestens 500 Gramm, kann er in die Freiheit entlassen werden. Hat der Winter schon begonnen, solltest du damit allerdings bis zum Frühjahr warten und stattdessen das Gehege in ein kaltes Zimmer, auf den Balkon oder in den Garten verlegen. Damit der Igel in seinen Winterschlaf fallen kann, muss es kälter als 6° Grad sein. Er sollte deswegen auch nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Über das Schlafhäuschen stülpst du eine Holzkiste, die natürlich auch ein Eingangsloch haben muss. Zwischen den Karton und die Kiste knüllst du Zeitungspapier zum Isolieren. In seinem Winterquartier sollte der Igel so lange weitergefüttert werden, bis er nichts mehr frisst und einschläft. Um festzustellen, ob er zwischendurch aufwacht, kannst du ein Blatt Toilettenpapier vor die Eingangsluke hängen. Das geht kaputt, wenn er das Häuschen verlässt. Für den Notfall kannst du ihm auch ein Schälchen mit Trockenfutter und etwas Wasser hinstellen.
Gegen Ende März/Anfang April beenden sie ihren Winterschlaf und haben dann großen Appetit. Am besten setzt du deinen Wintergast in ein Gehege im Freien, wo du ihn noch ein paar Wochen lang mit Futter versorgst. Im Mai gibt es dann wieder genug Insektennahrung in der Natur und die Zeit des Abschieds ist gekommen. Am einfachsten ist es, wenn du sein Gehege abbaust, das Schlafhäuschen stehen lässt und weiterhin Futter hinstellst, bis der Igel es nicht mehr nimmt. Oder du bringst ihn dorthin zurück, wo du ihn gefunden hast. Dank seines hervorragenden Orientierungssinnes wird er sich sofort wieder zurechtfinden. Allerdings solltest du ihn nicht in der Nähe von Strassen oder Flussufern freilassen. Dein Schützling braucht eine Gegend mit Hecken oder Unterholz und vielen leckeren Insekten.